Was ist eigentlich Re-enactment?
- dominicawilming
- 27. März 2019
- 2 Min. Lesezeit
Es gibt verschiedene Arten den Begriff „Reenactment“ zu interpretieren. In der Historiagraphie wird es so verstanden, dass bestimmte historische Ereignisse auf der Basis tatsächlicher Funde so detailgetreu wie möglich nachgestellt werden. Diestes wird gern auf die strickt durchorganisierte Darstellung von „großen Schlachten“ der Geschichte beschränkt. Beispiele dafür gibt es von mittelalterlichen bis zu denen des 2. Weltkriegs.
Dabei ist das durchaus nicht die einzige Art mit dem Begriff umzugehen. Es gibt auch Reenactor, die bestimmte Einzelereignisse bekannter Persönlichkeiten nachzustellen versuchen, die nicht Schlacht-zentriert sind. Manchmal gleicht diese Art des Re-enactments grundsätzlich auf den ersten Blick ein wenig einer „Theater Inszenierung“. Doch auch hier liegt der Augenmerk stark auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und Korrektheit.
Auf Mittelalter-Märkten wird meist NICHT irgendeine bestimmte Schlacht nachgestellt und die Gruppen behaupten auch nicht eine bestimmte Person der Geschichte zu sein. Vielmehr erhält man die Chance alle erdenklichen Facetten des alltägliches Lebens verschiedener Kulturkreise und zu verschiedenen Punkten der Zeitrechnung zu erleben. Die dort agierenden Gruppen sind im Regelfall sogenannte Orts- bzw. Zeitgebundene Reenactor und folgen soweit wie möglich den wissenschaftlichen Erkenntnissen zu ihren Epochen. Auch diese Leute fallen noch unter den Begriff Re-enactment.
Doch sobald Realitätsnähe sprich Authentizität und Belegbarkeit des dargestellten als Orientierungspunkte der Darstellung völlig wegfallen, spricht man nicht mehr von Re-enactment im eigentlichen Sinne.
Leider gibt es zwischen den verschiedenen Veranstaltungen die sich offiziell alle „Mittelaltermärkte“ nennen,starke Unterschiede. Manche haben sehr hohe Ansprüche an die Darsteller und bieten tatsächlich „Geschichte In wiederbelebter Form“ für Ihre Besucher. Andere halten es etwas lascher damit und gewähren mehr oder weniger großzügige Freiheiten in der Darstellung und wieder andere verlassen fast vollständig den Rahmen des tatsächlichen Reenactments und streuen ohne Bedenken viele „Fantasy Elemente“ ein. Oftmals ist der Übergang für den Besucher nicht klar zu erkennen und führt zu stellenweise sehr verqueren Sichtweisen über das Mittelalter. Nicht alles, was auf einem sogenannten Mittelaltermarkt zu sehen ist, ist auch wirklich historisch korrekt und fällt unter den Begriff „Re-enactment“. Vieles diehnt einzig und allein dem Spiel-und Spaß Faktor.
Wir, die Skjaerene Familie, zählen uns auf jeden Fall voller Stolz zu den Reenactoren.
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